Klartext: Vorsorgeuntersuchungen

Die normale Schwangerschaftsvorsorge sieht 14 Vorsorgetermine beim Frauenarzt vor, die sich über den gesamten Zeitraum der Schwangerschaft erstrecken. Anfangs finden sie ungefähr alle vier Wochen statt, ab der 32. SSW alle zwei Wochen und ab dem errechneten Entbindungstermin alle zwei Tage. Insgesamt finden mindestens vier Ultraschalluntersuchungen (Screenings) statt - einer zur Feststellung der Schwangerschaft und drei weitere große Screenings im zweiten, vierten und achten Monat.

Was untersucht der Frauenarzt bei den einzelnen Terminen?

Bei jedem Termin werden Gewicht, Blutdruck und der Eisenwert der werdenden Mama bestimmt und ihr Urin auf Zucker, Eiweiß und Entzündungen untersucht.

1. Termin (5.-8. SSW)

Vaginale Ultraschalluntersuchung zur Feststellung der Schwangerschaft, Überprüfung des Muttermundes und des Standes der Gebärmutter

Blutabnahme für Antikörpersuchtest, Rötelntest, Lues-Suchtest (=Ausschluß der sexuell übertragbaren Krankheit Lues), HIV-Test

Chlamydienabstrich (=Abstrich von Scheide/Gebärmutterhals)

Erstellung und Aushändigung des Mutterpasses

In der 6. oder 7. SSW skann man oft schon das kleine Herz im Ultraschall pochen sehen.

2. Termin (9.-12. SSW)

Vaginale Ultraschalluntersuchung (1. Screening):

• ordentliche Einnistung des Embryos? (Ausschluss einer Eileiter- oder Bauchhöhlenschwangerschaft)
• Herzaktion?
• Ansätze von Armen und Beinen vorhanden?
• gesunde, unauffällige Eierstöcke und Gebärmutter?
• zeitgerechte Entwicklung? (evtl. Korrektur des Entbindungstermins)
• Einling oder Mehrling?

3. Termin (13.-16. SSW)

lediglich allgemeine Kontrolle von Gewicht, Blutdruck, Eisenwert und Urin

4. Termin (17.-20. SSW)

Vaginale Ultraschalluntersuchung (2. Screening):

• alle Organe vorhanden? (Gesicht, Herz, Lunge, Magen, Darm, Nieren, Blase)
• Weiterentwicklung von Armen und Beinen. Fingern und Zehen?
• Bewegung
• Messung von Kopfdurchmesser und -umfang, Bauchdurchmesser und -umfang, Länge des Oberschenkelknochens, Schädel-Steiß-Länge
• Auffälligkeiten oder Missbildungen?
• Junge oder Mädchen?
• Sitz und Blutversorgung des Mutterkuchens

5. Termin (21.-24. SSW)

Antikörpersuchtest (bei Rh(neg)-Müttern), um für das Baby schädliche Abwehrstoffe im Blut der Mutter auszuschließen

6. Termin (25.-28. SSW)

CTG (=Cardiotokographie/Herzton-Wehenschreiber) zur Überprüfung der kindlichen Herztöne und der Gebärmutter auf Wehentätigkeit

7.+8. Termin (29.-32. SSW)

CTG

Vaginale Ultraschalluntersuchung (3. Screening):

• zeitgerechte Entwicklung des Fötus
• Lage des Fötus
• Messung von Gebärmutter und Plazenta
• Kontrolle der kindlichen Organe
• Fruchtwassermenge

nur bei Rh(neg)-Müttern:
Anti-D-Prophylaxe durch Gabe einer Spritze zur Verhinderung einer für das Baby schädlichen Abwehrstoffbildung im Blut der Mutter (normalerweise erst ab der zweiten Schwangerschaft)

9. Termin und (33.-34. SSW)

Ab jetzt alle zwei Wochen zur Schwangerschaftsvorsorge

CTG

Ausschluss der für das Kind schädlichen infektiösen Leberentzündung Hepatitis B bei der Mutter durch Untersuchung des mütterlichen Blutes (HBs-Ag)

10., 11., 12. und 13. Termin (35.-40. SSW)

CTG

14. Termin (ab 40. SSW)

ab jetzt CTG alle 2 Tage